Trotz der intensivsten geldpolitischen Straffungsmaßnahmen der letzten vier Jahrzehnte zeigt die globale Wirtschaft bemerkenswerte Robustheit.
Die Weltwirtschaft bewahrt trotz des intensivsten geldpolitischen Straffungszyklus der letzten 40 Jahre ihre Robustheit. Rezessionsrisiken sind gesunken, obwohl die wirtschaftliche Abschwächung anhält. Der verlängerte Wirtschaftszyklus setzt sich fort, mit erwartetem schwachem oder negativem Wachstum in kommenden Quartalen, gefolgt von moderater Erholung.
Arbeitsmärkte zeigen anhaltende Nachfrage und niedrige Arbeitslosenquoten, stärken das Verbrauchervertrauen. Wirtschaftliche Frühindikatoren trüben jedoch die Aussichten. Die Fertigungsindustrie schwächelt weiter, ebenso der ehemals kräftige Dienstleistungssektor. Höhere Finanzierungskosten und strengere Kreditvergaben bremsen das Wachstum.
Die Gesamtinflation sinkt nun genauso schnell, wie sie zuvor stieg. Doch das Ziel von 2 %, festgelegt von Zentralbanken, könnte fraglich sein. Besonders die Kerninflation bleibt hoch, und Zentralbanken könnten nach einer Pause wieder geldpolitische Straffung erwägen.
Die zeitliche Varianz von Straffungszyklen und Effekten zwingt Zentralbanker, den Grat zwischen notwendiger Restriktion und potenziell rezessionsauslösender Politik abzuwägen. Die Situation variiert in verschiedenen Wirtschaftsregionen.
Die Wirtschaft der Eurozone zeigt in den ersten sechs Monaten 2023 erstaunliche Widerstandsfähigkeit, obwohl die zuvor beschriebene abnehmende Dynamik bestätigt wird. Schwächen der europäischen Wirtschaft werden durch niedrige Produktivität, schwache Einzelhandelsumsätze und den Zusammenbruch des verarbeitenden Gewerbes deutlich.
Der Immobiliensektor bleibt stark belastet, strengere Kreditvergabestandards hemmen das Wachstum grundsätzlich. Dennoch sind der stabile Arbeitsmarkt und die deutlich gesunkene Inflation positiv hervorzuheben. Allerdings bleibt die Kerninflation trotz steigender Löhne unangenehm hoch. Diese Situation stellt die Europäische Zentralbank (EZB), die im Vergleich zur US-amerikanischen Zentralbank später mit Straffungsmaßnahmen begonnen hat, vor die Herausforderung, die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft stark zu belasten, um die Inflation nachhaltig zu kontrollieren.
Die US-Wirtschaft hat sich in der ersten Jahreshälfte entgegen den Erwartungen nicht verkleinert und die neuesten Wirtschaftsdaten haben Prognosen übertroffen. Dennoch wird das Wachstum in den USA abnehmen, da Frühindikatoren auf eine Abschwächung der zukünftigen wirtschaftlichen Aktivität hinweisen. Es wird ein moderates Wachstum im Dienstleistungssektor erwartet, während sich die Lage im verarbeitenden Gewerbe stabilisiert. Trotz dieser Abnahme gibt es derzeit keine Anzeichen für eine bevorstehende Rezession.
Der Immobiliensektor bleibt schwach, jedoch erholen sich aktuell die Hausverkäufe, und auch die Industrieproduktion könnte ihren Tiefpunkt erreicht haben. Vollbeschäftigung und die hohe Anzahl offener Stellen stärken das Vertrauen der Verbraucher. Persönliche Einkommen bleiben stabil, und Ersparnisse können langsam wieder aufgebaut werden. Der nachlassende Lohndruck deutet darauf hin, dass die Federal Reserve (Fed) konkrete Fortschritte bei der Reduzierung der Gesamtnachfrage und der Eindämmung des Inflationsdrucks erzielt hat.
Die aktuellen Inflationsdaten sind ermutigend, doch Fed-Vorsitzender Jerome Powell betont, dass es zu früh ist, einen Sieg im Kampf gegen die Inflation zu verkünden. Die Frage, ob die Zinserhöhung im Juli die letzte im aktuellen Zyklus sein wird, hängt stark von den Daten ab, wie von der Zentralbank angegeben. Die Fed hat bisher die Inflation durch schnelles und entschlossenes Handeln in Schach gehalten, ohne eine größere wirtschaftliche Abschwächung zu verursachen. Die Aussichten für eine sanfte wirtschaftliche Verlangsamung werden zunehmend realistischer.
Die jüngsten wirtschaftlichen Kennzahlen aus China fielen eher bescheiden aus. Das starke Wachstum im ersten Quartal konnte in den folgenden Monaten nicht aufrechterhalten werden. Der Dienstleistungssektor, der nach der Pandemie zur Erholung beitrug, zeigt nun Schwächeanzeichen. Investitionen und Importe gehen zurück, der Immobiliensektor hemmt das Wachstum und die internationale Nachfrage bleibt schwach.
Es könnte als erstes positives Signal gewertet werden, dass die Frühindikatoren für das verarbeitende Gewerbe, wenn auch rückläufig, Anzeichen einer Stabilisierung zeigen. Als zweites ermutigendes Zeichen interpretieren wir die Äußerungen von politischen Vertretern nach der Sitzung des Politbüros im Juli. Es wurde betont, wie wichtig gezielte politische Maßnahmen sind, um das Vertrauen des Privatsektors wiederherzustellen, Investitionen anzukurbeln und den Immobiliensektor zu unterstützen. Es ist nun von Bedeutung, dass diesen Worten konkrete Schritte folgen, um eine nachhaltige und stabile Erholung sicherzustellen.
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